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© Christa Dürr / Transparency Deutschland

Lieferketten und Bündnis für Nachhaltige Textilien

Transparency Deutschland war Gründungsmitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien im Jahr 2014. Aufgrund einer Verschiebung der Zielsetzung des Bündnisses hat Transparency Deutschland im November 2022 seinen Austritt erklärt. Unabhängig davon setzt sich Transparency Deutschland weiterhin dafür ein, Korruptionsbekämpfung und -prävention als Querschnittsaufgabe im Management von Liefer- und Wertschöpfungsketten zu verankern.

Forderungen

  • In Deutschland tätige Unternehmen zu überzeugen, einen Code of Conduct mit klarer Null-Toleranz-Politik gegen Korruption zu verabschieden, diesen im eigenen Unternehmen zu leben und entlang ihrer Lieferketten verpflichtend weiter zu geben.
     
  • Im Rahmen von Risiko-Analysen und Sorgfaltspflichtprüfungen (Due Diligence) entlang der Lieferketten das Korruptionsrisiko als Querschnittsaufgabe zu behandeln.
     
  • Schulungen und Trainings der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Lieferanten zum Integritätssystem durchzuführen.
     
  • Anonyme Meldesystem und Whistleblower-Schutz entlang der Lieferketten zu gewährleisten.
     
  • Audits und Berichterstattung unter Beteiligung von Gewerkschaften bzw. Arbeitnehmervertretungen, oder zivilgesellschaftlichen Organisationen zu erarbeiten und transparent zu kommunizieren.    

Hintergrund

Weltweiter Handel ist mit zunehmend stärker globalisierten Lieferketten verbunden. Produkte, die in Deutschland angeboten werden, haben teilweise eine weltumspannende Herkunft. Verbraucher wollen wissen, wo und unter welchen Bedingungen die Waren, die sie kaufen, hergestellt wurden. Menschenrechtsverletzungen, wie beim dramatischen Unglück in der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch, sind mit Reputationsverlusten der Unternehmen verbunden, die an Standorten produzieren lassen, an denen Arbeitsschutz- oder Umweltschutzbestimmungen missachtet werden.

Die Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards entlang der Lieferketten wird in einer digitalisierten und vernetzten Welt unumgänglich. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Prävention und Bekämpfung von Korruption; denn durch Korruption kann die Implementierung von Arbeits- und Umweltschutzbestimmungen behindert oder sogar umgangen werden. Die Sicherstellung von integrem Geschäftsverhalten als Querschnittsaufgabe entlang der Lieferketten ist deshalb eine Grundvoraussetzung für “saubere“ Lieferketten.