Mitgliedschaft der Siemens AG einvernehmlich beendet
Berlin, 15. Dezember 2006
Aus Anlass der strafrechtlichen Ermittlungen gegen Repräsentanten und Mitarbeiter der Siemens AG hat der Vorstand von Transparency International Deutschland e. V. in einem Schreiben vom 24.11.2006 der Siemens AG die Absicht mitgeteilt, die korporative Mitgliedschaft der Siemens AG zu beenden. Innerhalb der von TI/D gesetzten Frist hat die Siemens AG nunmehr das Angebot von TI/D aufgegriffen, die Mitgliedschaft in TI/D einvernehmlich zu beenden.
Die Siemens AG wurde 1998 korporatives Mitglied von TI/D, nachdem sich die Siemens-Führung für die Durchsetzung der OECD-Konvention engagiert hatte. In der Folge dieser Konvention wurde Bestechung im Ausland in 34 Industrie- und Schwellenländern zu einem strafbaren Delikt. Wegen anderer noch ungeklärter Korruptionsvorgänge ruhte die Mitgliedschaft der Siemens AG bereits seit Mitte 2004. Auch ohne die neuen Ereignisse bestand Anlass, diesen Schwebezustand zu überdenken und über die Fortdauer der korporativen Mitgliedschaft der Siemens AG zu einer Entscheidung zu kommen.
Für TI/D ist Basis einer Mitgliedschaft das Vertrauen in die Anstrengungen des Unternehmens, Korruption zu vermeiden und die dafür geeigneten Instrumente der Prävention und Kontrolle konsequent einzusetzen. Durch die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Vorgänge bei der Siemens AG ist einer Mitgliedschaft diese Basis vollends entzogen worden.
TI/D wünscht der Siemens AG, dass sie - wie viele Unternehmen vor ihr - die Chance der Krise nutzt, um in der weltweiten Öffentlichkeit dieses Vertrauen aufzubauen. Das von Aufsichtsrat und Vorstand beschlossene Maßnahmenpaket ist dafür ein Anfang.