Publikationen
Artikel

Junge Aktive im Porträt: Anja Schöne

"Das Schöne am Scheinwerfer ist, er verändert sich ständig"

Nach dem Praktikum in der Geschäftsstelle von Transparency Deutschland ging es für Anja Schöne direkt über ins ehrenamtliche Engagement. Seit 2005 ist sie aktives Vereinsmitglied, zunächst als Teil der Arbeitsgruppe Politik. Seit über zehn Jahren arbeitet sie  im Redaktionsteam des Scheinwerfer mit.  Dort ist sie für die Nachrichtenrubrik verantwortlich und hat außerdem — meist zusammen mit einem Kollegen oder einer Kollegin —  viele Themenschwerpunkte konzipiert und  redaktionell betreut. Anja Schöne lebt in  München und arbeitet in der PR-Abteilung eines Versicherungsunternehmens.

Wie und warum bist Du zu Transparency Deutschland gekommen?

Ich habe 2004 während meines Studiums als Praktikantin in der Geschäftsstelle bei Transparency angeheuert. Ich habe Politikwissenschaft studiert und fand es spannend zu sehen, wie eine Nichtregierungsorganisation zum Thema Korruption arbeitet.

Später bist Du dann beim Scheinwerfer eingestiegen (der damals noch Rundbrief hieß). Wann war das und wie kam es dazu?

Beim Scheinwerfer bin ich seit 2007. Die erste Ausgabe, an der ich aktiv mitgewirkt habe, war der Rundbrief mit der Nummer 36. Bis dato hatte ein Zweierteam die ganze Arbeit und Verantwortung für das Heft geschultert. Nun kamen sechs engagierte Leute hinzu — unter anderem ich. Schon während des Praktikums hatte ich kleinere Beiträge für den Rundbrief — der damals noch ein reines Online-Medium war — verfasst, weil ich schon immer viel Spaß am journalistischen Schreiben und Arbeiten hatte. So ist es bis heute geblieben.

Da bist Du also ein richtiges Scheinwerfer-Urgestein. Was genau ist Deine Aufgabe?

Ich betreue vor allem die Nachrichten und Berichte, den Mittelteil des Hefts. Ergänzend zu den zeitlosen, umfangreicheren Beiträgen im Schwerpunkt vorn im Heft und den Vereinsaktivitäten im hinteren Teil bieten wir den Leserinnen und Lesern hier kürzere Informationen und aktuelle Meldungen. Zu meinen Aufgaben gehört es, Aktuelles aufzuspüren, Autorinnen und Autoren für die Textproduktion zu finden und anschließend die fertigen Beiträge zu prüfen und zu redigieren. Die Abstimmung läuft meist per E-Mail und Telefon. Einmal im Jahr treffen wir uns zur persönlichen Redaktionskonferenz. Dann geht’s auch um konzeptionelle Entscheidungen. Wir überlegen uns, welche Schwerpunkte wir im nächsten Jahr setzen wollen und wie wir den Scheinwerfer inhaltlich und auch im Erscheinungsbild weiterentwickeln können.

Vier Scheinwerfer-Ausgaben jedes Jahr — das ist (nicht nur) zeitlich ganz schön fordernd. Wie motiviert frau sich, über einen so langen Zeitraum kontinuierlich ehrenamtlich engagiert zu bleiben?

Das Schöne am Scheinwerfer ist, er verändert sich ständig. Nicht allein der Name hat sich über die Zeit geändert. Seit 2012 gibt es den Scheinwerfer nicht nur online, sondern auch als gedruckte Ausgabe. Aktuell hat das Heft ein völlig neues Design erhalten. Das Team — das überwiegend nicht aus gelernten Journalisten, sondern aus Fachleuten mit ganz unterschiedlichem beruflichen Hintergrund besteht — hat seine Arbeitsweise in den vergangenen zehn Jahren zunehmend professionalisiert. Wir haben uns zum Beispiel intensiv mit journalistischen Methoden und mit Gestaltungsgrundsätzen auseinander gesetzt. Bei den jährlichen Redaktionstreffen laden wir Expertinnen ein, die eine Heftkritik machen, Tipps für leserfreundliche Formulierungen geben oder uns mit Interviewtechniken vertraut machen. Da lernt man ständig etwas Neues. Und: Durch die Mitarbeit beim Scheinwerfer bin ich immer up-to-date über das, was im Verein gerade passiert, denn all das spielt ja im Heft eine Rolle. Das ist perfekt!

Was würdest Du jemand empfehlen, der überlegt, im Verein aktiv zu werden?

Die Arbeit im Scheinwerfer-Team ist ein wunderbares Aktionsfeld bei Transparency. Man bekommt einen Überblick über alle Themen und Arbeitsgebiete im Zusammenhang mit Korruption, kann sich umstandslos mit den Experten und Aktiven in den Regional- und Arbeitsgruppen austauschen und kann eigenes Fachwissen einbringen. Außerdem finde ich, dass sich der Arbeitsaufwand bei vier Ausgaben im Jahr sehr gut planen lässt. Das ist ganz praktisch, wenn man Ehrenamt und Berufsalltag verknüpfen muss.

Die Fragen stellte Heike Mayer.