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Rückblick 2022

28.12.2022

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

das Jahr neigt sich bereits dem Ende zu. Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und allen, die Ihnen nahestehen besinnliche Feiertage, eine erholsame Zeit und einen guten Start ins neue Jahr. Möge 2023 voller kleiner und großer Freuden für Sie sein.

Zum Jahresausklang möchte ich Ihnen im Namen unserer Organisation ganz herzlich Danke sagen. Danke, dass Sie dieses Jahr die Arbeit von Transparency Deutschland unterstützt haben und sich dadurch für die effektive und nachhaltige Bekämpfung von Korruption eingesetzt haben.

2022 war herausfordernd. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat dieses Jahr geprägt wie kein anderes Ereignis und in vielen Bereichen zu einer Neuausrichtung geführt. Und er hat gezeigt, wie Korruption Demokratie zerstört. Auch uns hat die Frage umgetrieben, wie wir als Organisation mit unserer Arbeit in diesem Kontext einen wirksamen Beitrag leisten können.

In den vergangenen Monaten haben wir uns inhaltlich sehr intensiv damit beschäftigt, wie die Sanktionen gegen Russland effektiver durchgesetzt werden können. Dabei sind wir auf die gleichen Probleme gestoßen, die wir mit Blick auf den Themenkomplex Geldwäsche und intransparente Finanzflüsse schon seit langem kritisieren. In zwei Gesetzespaketen, die der Bundestag mittlerweile beschlossen hat, sind viele unserer Forderungen eingeflossen. Parallel haben wir darauf gedrängt, dass das Netz russischer Einflussnahme auf deutsche Politik, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern rund um Nord Stream 2, konsequent aufgearbeitet wird. Außerdem hat eine Kollegin, die mit ihrem Kind aus der Ukraine geflohen ist, in unserer Geschäftsstelle hospitiert (im Scheinwerfer 96 finden Sie ein großes Interview mit ihr).

Mit Blick auf die Innenpolitik konnten wir zum Abschluss des Jahres einen großen Erfolg feiern: Der Deutsche Bundestag hat vergangene Woche nach jahrelangem Ringen das Hinweisgeberschutzgesetz beschlossen. So zahlt sich unser jahrelanger Einsatz für einen gesetzlichen Schutz von Hinweisgebenden aus. Das Gesetz greift nicht all unsere Empfehlungen auf – es lässt z.B. den Bereich der nationalen Sicherheit aus und es fehlt ein notwendiges Hilfs- und Beratungsangebot für Hinweisgebende. Dennoch ist es ein wichtiger Meilenstein im Kampf für die Rechte von Hinweisgebenden, welche zu einer transparenteren und faireren Gesellschaft beitragen. Denn um Korruption aufzudecken, die verdeckt und häufig in Netzwerken organisiert erfolgt, sind wir oft auf Insider angewiesen.

Auch vereinsintern gab es in diesem Jahr viele Entwicklungen. In den Arbeits- und Regionalgruppen haben unsere Mitglieder die inhaltliche Arbeit mit unglaublich viel Herzblut vorangetrieben. Nach der Mitgliederversammlung im September, auf der sechs neue Vorstandsmitglieder gewählt wurden, ist die Vorstandsarbeit in neuer Konstellation sehr gut angelaufen – alle sind hochmotiviert, um Transparency Deutschland ein gutes Stück voranzubringen. Als Vorsitzende möchte ich mich dafür einsetzen, dass wir mit unseren Forderungen präsent und im Dialog mit den relevanten Akteuren sind. Hauptaugenmerk muss auf Inhalten und Wirksamkeit nach außen liegen.

2023 steht vor der Tür – ein spannendes Jahr voller neuer Herausforderungen erwartet uns. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie unsere Koalition gegen Korruption weiterhin mit Ihrem aktiven Einsatz in unserem Verein und gerne auch zusätzlich mit einer Spende oder einem regelmäßigen Förderbeitrag unterstützen. Empfehlen Sie uns auch in Ihrem Netzwerk weiter! Gemeinsam werden wir immer stärker in unserem Kampf gegen Korruption.

Frohe Feiertage Ihnen und herzliche Grüße,

Alexandra Herzog 
Vorsitzende von Transparency Deutschland