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Pressemitteilung

Transparency International stellt die Ergebnisse eines neuen Instruments zur Korruptionsbekämpfung vor: Das "globale Korruptionsbarometer"

03.07.2003

Was wäre wenn? Oder anders: Wo würden Sie ansetzen, wenn ein Zauberstab gegen Korruption in Ihre Hand gelegt würde? Bei dieser Frage finden 39,2 Prozent der befragten Deutschen, dass Korruptionsbekämpfung bei politischen Parteien am notwendigsten ist. Diese Überzeugung entspricht dem internationalen Trend. Weder bei der Polizei noch bei den Gerichten noch beim Gesundheitswesen zeigen sich die Ausprägungen so eindeutig und einheitlich.

Dass im Bereich der Wirtschaft Korruption eine große Rolle spielt, halten 59,8 Prozent der Befragten hierzulande für sehr wahrscheinlich. Im Gegensatz zu den eher hoch eingeschätzten Auswirkungen von Korruption auf die politische Landschaft in Deutschland (54,9 Prozent), wird ihr Einfluss im privaten und familiären Bereich von 76 Prozent der Befragten als sehr gering eingeschätzt. Dass sie im Kultur- und Wertebereich der Gesellschaft zumindest teilweise Einzug finden, halten nur 21,9 Prozent für eher unwahrscheinlich.

Insgesamt nahmen im Juli 2002 40.838 Personen in 47 Ländern an einer Haushaltsbefragung von Gallup International teil. Die Untersuchung enthielt unter anderem auch Fragen im Auftrag von Transparency International. Die Fragen gehören zu einem neuen Instrument von TI, welches im Gegensatz zu dem auch weiterhin jährlich erhobenen Korruptionswahrnehmungsindex (CPI), nicht nur partiell Fragen zu Korruptionstrends beantworten möchte. Es erlaubt vielmehr Differenzierungen in einzelnen Bereichen, etwa dem politischen, privaten und familiären oder wirtschaftlichen, was die Aussagekraft einer Trendanalyse natürlich stärkt.

Anders als bei TIs weithin bekannten Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) sind im globalen Korruptionsbarometer keine Länder-Rankings vorgesehen. Einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Messinstrumenten stellt zudem die Befragungsebene dar: Beim Wahrnehmungsindex werden ausschließlich Experten und Entscheidungsträger befragt, während für das Korruptionsbarometer die Einschätzung eines Bevölkerungsdurchschnitts herangezogen wird.

Die Auswertungen wurden federführend von Frances Smith und Professor Ross Homel vom Key Centre for Ethics, Law, Justice and Governance der Griffith Universität in Queensland (Australien) durchgeführt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an

Dr. Hansjörg Elshorst, Tel. 030 - 549898 0

Dagmar Schröder, Tel. 030 - 549898 0

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