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Transparency-Expertin vor dem Sportausschuss des Bundestages

Berlin, 29.03.2017

Transparency International Deutschland e.V. hat den Deutschen Bundestag und die Bundesregierung aufgefordert, national und international zur Stärkung von Good Governance, Transparenz und des Schutzes der Menschenrechte bei sportlichen Großveranstaltungen aktiv beizutragen. Dazu sollte in Absprache mit Sportorganisationen und unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie von Sponsoren eine internationale Sportstrategie erarbeitet werden.

In einer Experten-Anhörung Ende März vor dem Sportausschuss des Bundestages bezeichnete Sylvia Schenk, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency Deutschland, die bislang unterbliebene Aufarbeitung der gescheiterten Bewerbung Hamburgs um Olympische und Paralympische Sommerspiele 2024 als Ausgangspunkt einer solchen Strategie. 

 

Bislang habe es der deutsche Sport versäumt, eine klare Positionierung zu Menschenrechtsverstößen vorzunehmen, wie sich an den Europäischen Spielen 2015 in Baku und bei der Vergabe der Spiele 2019 nach Minsk (Weißrussland) gezeigt habe. Deutschland müsse zu einer starken Stimme im internationalen Sport werden.

 

Konkret sprach Sylvia Schenk die kommende Welt-Sportminister-Konferenz MINEPS VI (Juli 2017) im russischen Kazan an, bei der es um die Weiterentwicklung der „Berliner Erklärung“ gehen wird. Die „Berliner Erklärung“ ist heute ein in vielen Ländern genutztes Dokument zur Entwicklung von Transparenz, Verantwortlichkeit und Integrität im Sport. Es wurde 2013 im Rahmen der MINEPS V von Deutschland mit initiiert. Doch seitdem habe das Engagement der Bundesregierung nachgelassen und müsse in Kazan wiederbelebt werden, so Schenk.

Sylvia Schenk gab den Abgeordneten darüber hinaus einen breiten Überblick über aktuelle Entwicklungen im internationalen Sport und zeigte auf, dass der Sport in Deutschland teilweise hinterher hinkt. Die Expertenanhörung fand statt zu einem Antrag der Fraktion „Bündnis90/Die Grünen“ unter der Überschrift „Für verbindliche politische Regeln im internationalen Sport – Menschenrechte achten, Umwelt schützen, Korruption bekämpfen“.