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Pressemitteilung Sport

Transparency Deutschland stellt Empfehlungen zur Prävention von Spielmanipulation vor

Berlin, 31.01.2020

© Julia Joppien/Unsplash

Transparency Deutschland hat bei der heutigen Sitzung der „Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben“ Empfehlungen zur Prävention von Spielmanipulation vorgestellt. Sportwettbetrug wurde im Jahr 2017 als Straftatbestand eingeführt, nun muss ein Schwerpunkt auf Prävention bei allen Sportarten gelegt werden.

Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland, erklärt:

„Umfassende Information zu den Risiken von Sportwetten für die Integrität des Sports ist ebenso wichtig wie Strafgesetze, wenn Manipulation auf breiter Basis verhindert werden soll.“

Insbesondere bei der Führungsebene im Sport mangelt es vielfach noch am Verständnis für die eigene Verantwortung. Es reicht nicht, die Athletinnen und Athleten im Hinblick auf das Regelwerk zu schulen: Aggressive Werbung von Sportwettanbietern, insbesondere die Zielgruppe der jungen Männer, muss unterbunden und Manipulation aus sportlichen Gründen offensiv als Einfallstor für Fehlverhalten thematisiert werden.

Dazu Nicolas Klein, Mitglied der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland:

„Sportorganisationen brauchen eine widerspruchsfreie, glaubwürdige Position zu Sportwetten und Spielmanipulation. Solange Sportwettanbieter vorbehaltlos als Sponsoren oder Werbepartner akzeptiert werden, werden alle Anstrengungen der Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben unterlaufen.“

Transparency Deutschland warnt vor den Auswirkungen einer „Zockermentalität“ in Teilen des Sports und einer Verharmlosung der Problematik. Ein breites Schulungsangebot und die Aufklärung über Gefahren des Glückspiels sind notwendig, um diese „Zockermentalität“ zu verhindern.

Die Manipulation von Sportwettbewerben, um über Sportwetten Einnahmen zu erzielen oder Geld zu waschen, ist in den vergangenen Jahren zu einem weltweit verbreiteten Phänomen der organisierten Kriminalität geworden. Die eigene Beteiligung an Sportwetten von Sportlern, Schiedsrichtern und Funktionären führt zu Abhängigkeiten bis hin zur Spielsucht. Damit kann sich die Bereitschaft, sich bestechen zu lassen und Wettkämpfe zu manipulieren, erhöhen – der Kampf gegen Wettbetrug ist somit gleichzeitig ein Kampf gegen Korruption.

Weiterführende Information

Stichworte zu einem Präventionskonzept der Nationalen Plattform, Transparency Deutschland, Dezember 2019 (pdf)

Zum Bericht "Gemeinsam gegen Manipulation im Sport und Sportwettbetrug"des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat

Hintergrund

Transparency Deutschland ist mit Sylvia Schenk seit Juni 2019 in der „Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulationen von Sportwettbewerben“ vertreten. Dieser gehören neben Transparency Deutschland Ermittlungsbehörden, Sportverbände, Athleten Deutschland e.V. und Sportwettanbieter an. Das Gremium wurde von der Bundesregierung ins Leben gerufen, da dies von der Europarats-Konvention gegen die Manipulation von Sportwettbewerben gefordert wird.

Kontakt

Sylvia Schenk
Leiterin der Arbeitsgruppe Sport

Nicolas Klein
Mitglied der Arbeitsgruppe Sport

Sylvia Schwab
Pressesprecherin

Transparency International Deutschland e.V.
Tel.: 030 - 54 98 98 0
presse@transparency.de