Textilbündnis: Null-Toleranz gegenüber Korruption
Berlin, 05.12.2018
Die Mitglieder des Textilbündnisses haben sich in einem Beschluss am 30.11.2018 zum Null-Toleranz-Ziel gegenüber Korruption bekannt. Sie haben sich auf klare zeitliche Vorgaben für die Umsetzung von Korruptionspräventionsmaßnahmen in der textilen Lieferkette geeinigt und sich verpflichtet, über die ergriffenen Maßnahmen öffentlich zu berichten.
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine Multi-Akteurs-Partnerschaft aus Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Normungsorganisationen sowie der Bundesregierung, vertreten durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. setzt sich seit Gründung des Textilbündnisses dafür ein, Korruptionsprävention und -bekämpfung als Ziele des Bündnisses festzulegen. Diese Bemühungen tragen nun Früchte.
Klare Worte – nun braucht es ebenso klare Taten
„Das Textilbündnis setzt auf Null-Toleranz gegenüber Korruption – das sind klare Worte, denen nun ebenso klare Taten folgen müssen. Nach dem Bekenntnis wird die Verankerung der Null-Toleranz 2020 ein verbindliches Ziel für den Handel, Hersteller und die Bundesregierung. Wenn das Textilbündnis hier eine Vorreiterrolle einnimmt, kann es zeigen, wie die Grundlagen für faire globale Lieferketten künftig gestaltet werden sollten“, so Dr. Christa Dürr, Leiterin der Projektgruppe Lieferketten bei Transparency Deutschland.
Otto Geiß, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland, fordert: „Wir brauchen einheitliche Spielregeln weltweit für die Einhaltung von Menschenrechten und Arbeits-, Sozial-, Umwelt- und Anti-Korruptionsstandards, um einen fairen wirtschaftlichen Wettbewerb zu garantieren. Das gilt für die international agierenden Unternehmen wie auch die lokalen Hersteller und Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer.“
Positionspapier und Trainingskonzept von Transparency Deutschland
Wie Korruptionsprävention und Unternehmensverantwortung in den globalen Lieferketten konkret umgesetzt werden kann, hat Transparency Deutschland in einem Positionspapier dargestellt. Ein partizipatives Trainingskonzept soll die Akteure in der Lieferkette für das Thema Korruption sensibilisieren und sie fachlich und konzeptionell beim Aufbau von Maßnahmen gegen Korruption unterstützen.
- Zum Positionspapier „Korruptionsprävention und Unternehmensverantwortung in globalen Lieferketten“
- Zum partizipativen Trainingskonzept „Korruptionsvermeidung und prävention in der Lieferkette am Beispiel der Bekleidungsindustrie“
- Zur Projektgruppe Lieferketten von Transparency Deutschland
Hintergrund
Als Gründungsmitglied des Textilbündnisses bringt Transparency Deutschland die Ziele Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung in die Arbeit des Bündnisses ein. In der globalen Lieferkette muss auf allen Prozessstufen mit Korruption und unethischem Verhalten gerechnet werden. Soziale und ökologische Standards werden mittels korrupter Handlungen unterlaufen. Korruption ist häufig im Spiel bei schwersten Arbeits-, Sicherheits- und Menschenrechtsverletzungen, etwa dem Gebäudeeinsturz von Rana Plaza 2013.
Das Textilbündnis folgt mit den neuen Vorgaben international anerkannten weiteren Initiativen, etwa dem OECD-Leitfaden für verantwortungsvolles Unternehmerhandeln und dem OECD-Leitfaden für den Bekleidungs- und Schuhsektor. Es steht auch im Einklang mit dem Berliner CSR-Konsens und mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und deren Umsetzungsanforderungen in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.
Weiterführende Informationen
Kontakt
Dr. Christa Dürr
Projektgruppe Lieferketten
Otto Geiß
Vorstandsmitglied
Dr. Anna-Maija Mertens
Geschäftsführerin
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