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Sportwetten-Werbung einschränken! Neues Bündnis gegründet

Berlin, 02.08.2022

Sportwetten gelten als ein hohes Risiko für den Einstieg in die gefährliche Glücksspiel-Spielsucht, besonders bei jungen Männern. Die zuletzt stark zunehmende Werbung dafür, zum Beispiel im Umfeld von Sportsendungen im Fernsehen, sollte nach Ansicht des neuen „Bündnis gegen Sportwetten-Werbung“ gesetzlich eingeschränkt werden. Dem Bündnis gehören 14 Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen an – darunter auch Transparency International Deutschland. Am heutigen Dienstag geht das Bündnis mit einer Internetseite rstmals an die Öffentlichkeit.

Rechtzeitig zum Bundesliga-Start am nächsten Wochenende weist das Bündnis auf die zahlreichen Gefahren von Sportwetten hin. Für Transparency International Deutschland erklärt Prof. Nicolas Klein:

„Verantwortungslose Sportwetten-Werbung relativiert nicht nur das Sucht-Risiko von Sportwetten, sondern auch die weiteren damit verbundenen Gefahren. Spielmanipulationen und Korruption in diesem Zusammenhang kommen oftmals durch Kontakte in die Sportwetten-Szene zustande oder sind Ergebnis der Erpressbarkeit wegen Wettschulden. Die Prävention von Glücksspielsucht und der Manipulation von Wettbewerben gehören zusammen. Die Einschränkung der Sportwetten-Werbung hilft, ehrliche Ergebnisse im Fußball zu sichern.“

Werbung verharmlost ein gefährliches Produkt

Glücksspiel-Sucht kann krank und abhängig machen. Persönliche Überschuldung und folgend ein sozialer Abstieg können die Folgen sein. Die Werbung für Sportwetten klammert all das natürlich aus und verharmlost ein gefährliches Produkt – so der Tenor in der Pressemitteilung des Bündnisses heute anlässlich der Präsentation der Webseite.

Dort gibt es zahlreiche weiterführende Informationen zum Thema Sportwetten. Außerdem werden Aktionen und Unterstützungs-Maßnahmen angekündigt. Und: Dem Bündnis können sich gerne weitere Initiativen, Institutionen sowie auch Einzelpersonen anschließen.

Hintergrund

Die Manipulation von Sportwettbewerben, um über Sportwetten Einnahmen zu erzielen oder Geld zu waschen, ist in den vergangenen Jahren zu einem weltweit verbreiteten Phänomen der organisierten Kriminalität geworden. Die eigene Beteiligung an Sportwetten von Sportlern, Schiedsrichtern und Funktionären führt zu Abhängigkeiten bis hin zur Spielsucht. Damit kann sich die Bereitschaft, sich bestechen zu lassen und Wettkämpfe zu manipulieren, erhöhen – der Kampf gegen Wettbetrug ist somit gleichzeitig ein Kampf gegen Korruption.