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Der Sumpf und die Frösche

München, 04.10.2021

München – sueddeutsche.de befasst sich mit den Konsequenzen, die aus den Enthüllungen der Pandora Papers gezogen werden müssen. Die deutschen Finanzminister hätten ihre Macht bisher zu wenig genutzt, um Steuerhinterziehung durch Bürger und Unternehmen den Riegel vorzuschieben. Viele Milliarden Euro entgingen den deutschen Finanzämtern jedes Jahr, weil Firmen ihre Gewinne in Steueroasen verlagerten und nur mit geringen Konsequenzen rechnen müssten. Die Aufklärung der Steuerflucht bedürfe mehr Finanzbeamte, die gezielt auf die Steuerparadiese schauen könnten, sowie wirksamer verbindlicher internationaler Abkommen. Die Pandora Papers machten wieder einmal klar, wie einfach Steuerhinterziehung geblieben sei und wie wenig Interesse weltweit bestehen dürfte, diese Schlupflöcher zu schließen. Zudem zeigten die Enthüllungen, wie ausschlaggebend der Mut der Einzelnen einerseits und unabhängige Recherche andererseits seien, um die Reichsten und Mächtigen für ihre Vergehen zur Rechenschaft zu ziehen. Deshalb sollte der Schutz von Whistleblowern und Journalisten eine mindestens genauso große Rolle wie das Ringen um neue Steuerabkommen für die nächste Bundesregierung spielen.