Publikationen
Artikel

Der Beirat stellt sich vor: Thomas Schröder

Interview mit Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes

Thomas Schröder ist seit 2011 Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Nach langjähriger Tätigkeit als Büroleiter im Bundestag war er zunächst Pressesprecher und später Bundesgeschäftsführer des Verbandes, der im Jahr 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet wurde. Seit Januar 2014 ist Thomas Schröder Mitglied im Beirat von Transparency Deutschland.

Was motiviert Sie, durch Ihr Engagement im Beirat die Tätigkeit und Ziele von Transparency Deutschland zu unterstützen?

Der Deutsche Tierschutzbund und auch ich persönlich haben immer Transparenz gefordert und immer die Unabhängigkeit nach ganz oben gestellt. Als Verband leben wir vom Vertrauen der Öffentlichkeit – ein hohes Gut, für das es klare Regeln braucht. Dafür steht Transparency International und ich bin stolz und dankbar, nun noch enger die Erfahrungen miteinander auszutauschen.

Emotionen spielen im Tierschutz eine besondere Rolle und die Spendenbereitschaft ist groß. Welche Möglichkeiten und Herausforderungen ergeben sich daraus für Tierschutzorganisationen?

Es geht nur, wenn Herz und Verstand zusammenwirken. Das ist oft schwer,wenn man täglich die Bilder misshandelterTiere sieht. Die Chance liegt aber zugleich genau darin, denn wir können die Öffentlichkeit aufrütteln. Damit gelingt es oft sehr schnell, viel ideelle und auch finanzielle Unterstützung zu erreichen. Zugleich muss es aber immer darum gehen, nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Lage zu finden. Das ist oft schwierig und mit langem Atem verbunden. Es gibt sicher auch immer wieder Bestrebungen von außen, sich Organisationen als Feigenblatt „einzukaufen" und sie abhängig zu machen. Da gilt es, stetig auf der Hut zu sein, denn auch der Tierschutz ist davor nicht generell geschützt. Sicher finden sich auch im Tierschutz selbst schwarze Schafe, die die Emotionalität für eigene Geschäftemacherei ausnutzen.Es geht nur, wenn Herz und Verstand zusammenwirken. Das ist oft schwer, wenn man täglich die Bilder misshandelter Tiere sieht. Die Chance liegt aber zugleich genau darin, denn wir können die Öffentlichkeit aufrütteln. Damit gelingt es oft sehr schnell, viel ideelle und auch finanzielle Unterstützung zu erreichen. Zugleich muss es aber immer darum gehen, nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Lage zu finden. Das ist oft schwierig und mit langem Atem verbunden. Es gibt sicher auch immer wieder Bestrebungen von außen, sich Organisationen als Feigenblatt „einzukaufen" und sie abhängig zu machen. Da gilt es, stetig auf der Hut zu sein, denn auch der Tierschutz ist davor nicht generell geschützt. Sicher finden sich auch im Tierschutz selbst schwarze Schafe, die die Emotionalität für eigene Geschäftemacherei ausnutzen.

Der Deutsche Tierschutzbund hat sich der Initiative Transparente Zivilgesellschaft angeschlossen und entsprechend Informationen zu zehn grundlegenden Punkten veröffentlicht. Was tut er über diesen Mindeststandard hinaus, um Vertrauen zu erhalten und zu stärken?

Wir sind Mitbegründer und Mitglied des Deutschen Spendenrats, der sich für die Wahrung und Förderung ethischer Grundsätze im Spendenwesen in Deutschland einsetzt. Zudem tragen wir seit 2007 als bisher einzige Tierschutzorganisation das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Und da geht es um weit mehr als „nur" darum, einen Geschäftsbericht zu veröffentlichen. Wir erfüllen auch viele weitergehende Vorschriften, die zum Beispiel Korruptionsvorbeugung betreffen; wir veröffentlichen Bilanzen und Sponsoringverbindungen. Kurzum: Wir machen uns nackig, aber nur so kann es gehen, um Vertrauen zu schaffen.

Ihre Organisation wird im Hinblick auf Transparenz oft als vorbildlich bezeichnet. Sie fungiert als Dachverband für mehr als 700 angeschlossene Mitgliedsvereine. Was können und sollten kleinere Vereine leisten?

Für viele kleine Vereine ist es oft schwierig. Die Umsetzung der DZI-Vorgaben beispielsweise kostet neben dem Aufwand auch viel Geld. Ehrenamtlichem Engagement sind häufig zeitliche Grenzen gesetzt, sodass derartige Aufgaben manchmal schwer zu bewältigen sind. Das muss man fairerweise anmerken. Umso mehr aber müssen die kleinen Vereine sehr offen kommunizieren, zum Beispiel ihre Projekte jederzeit zugänglich machen und allen Spendern und interessierten Auskunft geben. Das ist ein erster Schritt.

Die Fragen stellte Robert Fröhlich.