CPI

Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ)

Übersetzung der „Frequently Asked Questions“ von Transparency International

Der Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index, CPI) von Transparency International listet Länder und Gebiete nach dem Grad der im öffentlichen Sektor von Expertinnen und Experten sowie Führungskräften aus der Wirtschaft wahrgenommenen Korruption auf. Es ist ein zusammengesetzter Index aus 13 Umfragen und Untersuchungen, die auf korruptionsbezogenen Daten beruhen, welche von einer Reihe unabhängiger und namhafter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator.

Der CPI 2019 stützt sich auf 13 Datenquellen von 12 unabhängigen Institutionen, die sich auf die Analyse von Regierungsführung und des Wirtschaftsklimas spezialisiert haben. Die Informationsquellen für den CPI 2019 basieren auf Daten, die in den letzten zwei Jahren gesammelt wurden. Transparency International prüft die Methodik jeder Datenquelle eingehend, um sicherzustellen, dass die verwendeten Quellen die Qualitätsstandards von Transparency International erfüllen. Eine vollständige Übersicht der Datenquellen, der Gruppe von Befragten und der gestellten Fragen finden Sie unter "Verwendete Quellen“ (englisch).

Folgende Eigenschaften zeichnen den CPI als aussagekräftigen Indikator aus:

  1. Der CPI deckt 180 Länder weltweit ab.
  2. Der CPI ist zuverlässiger als einzelne Quellen, da er eventuelle Fehler bereinigt, indem er den Durchschnitt von mindestens 3 und bis zu 13 verschiedenen Quellen berücksichtigt.
  3. Der CPI mit seiner Skala von 0 bis 100 kann zwischen wahrgenommenen Korruptionsniveaus differenzierter unterscheiden als Quellen, die beispielsweise eine Skala von 1 bis 7 oder 1 bis 10 haben, wobei jedem Land eine ganze Zahl zugewiesen wird.
  4. Da die dem CPI zugrundeliegenden Quellen unterschiedliche Ausprägungen und Erscheinungsformen von Korruption im öffentlichen Sektor bewerten, gelingt es dem CPI, verschiedene Aspekte von Korruption in einen Indikator zu integrieren.

Korruption geht normalerweise mit illegalen Vorgängen einher, die nur durch Skandale und polizeiliche oder strafrechtliche Ermittlungen ans Licht kommen. Während Forscherinnen und Forscher aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Regierungen Fortschritte bei der objektiven Messung von Korruption in bestimmten Sektoren gemacht haben, gibt es bis heute keinen Indikator, der das Korruptionsniveau objektiv und vollständig misst. Die Quellen und Umfragen, aus denen der CPI sich zusammensetzt, stellen den Befragten Fragen, die auf sorgfältig kalibrierten Fragebögen basieren. Eine Übersicht der verwendeten Quellen und gestellten Fragen finden Sie hier (englisch). Der CPI enthält fundierte Ansichten relevanter Stakeholder, die im Allgemeinen stark mit objektiven Indikatoren korrelieren, beispielsweise die Erfahrungen mit Bestechung von Bürgerinnen und Bürgern, die im Globalen Korruptionsbarometer erfasst werden.

Damit ein Land/Gebiet in die Rangliste aufgenommen wird, müssen mindestens drei Datenquellen vorliegen. Wenn ein Land nicht in der Rangliste vertreten ist, liegt es daran, dass nicht ausreichend Ergebnisse für das Land verfügbar waren. Es bedeutet jedoch nicht, dass das Land korruptionsfrei ist. In diesem Jahr wurden 180 Länder und Gebiete in den Index aufgenommen, genau wie in den Jahren 2017 und 2018.

Der Punktwert eines Landes gibt das wahrgenommene Korruptionsniveau im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) ein. Der Rang eines Landes spiegelt die Position im Vergleich zu anderen Ländern wider. Der Rang kann sich auch dadurch ändern, dass sich die Anzahl der im Index erfassten Länder geändert hat.

Die dem CPI zugrundeliegenden Quellen erfassen folgende Korruptionsaspekte, basierend auf den in den gesammelten Daten spezifischen Formulierungen:

  • Bestechung und Bestechlichkeit
  • Entwendung öffentlicher Mittel
  • Verbreitung des Missbrauchs öffentlicher Ämter für private Zwecke durch Beamtinnen und Beamte ohne Konsequenzen
  • Fähigkeit von Regierungen, Korruption einzudämmen und wirksame Integritätsmechanismen im öffentlichen Sektor durchzusetzen
  • Leistungsorientierte versus nepotistische Ernennungen im öffentlichen Dienst
  • Effektive Strafverfolgung von korrupten Amtsträgerinnen und Amtsträgern
  • Angemessene Gesetze zur Finanztransparenz und Vermeidung von Interessenkonflikten für Amtsträgerinnen und Amtsträger
  • Rechtsschutz für Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern, Journalistinnen und Journalisten sowie Ermittlerinnen und Ermittlern bei Anzeige von Bestechung und Korruption
  • Vereinnahmung des Staates durch bestimmte Interessengruppen
  • Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen über öffentliche Angelegenheiten
  • Übertriebene, undurchsichtige Bürokratie

Eine vollständige Übersicht der Datenquellen, der Gruppe von Befragten und der gestellten Fragen finden Sie unter Verwendete Quellen (englisch).

Die dem CPI zugrundeliegenden Quellen erfassen folgende Korruptionsaspekte nicht:

  • Korruptionswahrnehmung und -erfahrungen von Bürgerinnen und Bürgern
  • Steuerbetrug
  • Illegale Finanzströme
  • Personen in Schlüsselpositionen (Anwältinnen und Anwälte, Buchhalterinnen und Buchhalter, Finanzberatungen usw.)
  • Geldwäsche
  • Korruption im privaten Sektor
  • Schattenwirtschaft und informelle Märkte

Nein. Der CPI ist ein Indikator für die Wahrnehmung von Korruption im öffentlichen Sektor, das heißt im Bereich von Politik und Verwaltung. Er trifft keine Aussagen über das Korruptionsniveau eines Landes, deren Gesellschaft, seiner Politik oder Aktivitäten im privaten Sektor. Die Bürgerinnen und Bürger der Länder am unteren Ende des CPI zeigen sich in der Regel ebenso besorgt über Korruption, wie die Öffentlichkeit in den Ländern, die gute Werte erreichen. Außerdem ist das Land mit dem schlechtesten Punktwert nur das Land, in dem der öffentliche Sektor am korruptesten unter den im Index vertretenden Ländern wahrgenommen wird. Der CPI stellt keine Informationen über Länder zur Verfügung, die der Index nicht umfasst.

Ja. 2012 wurde mit einer Überarbeitung der Methodologie zur Berechnung des CPI der Bewertungsbereich von 0 bis 100 eingeführt. Mit Hilfe dieser standardisierten Bewertung lassen sich die Daten verschiedener Jahre vergleichen, die Daten von 2012 werden als Referenzdaten zur Ermittlung der Standardabweichung und der Mittelwerte herangezogen. Da die neue Methodik erstmals im CPI 2012 angewendet wurde, lassen sich Daten der älteren Indizes nicht mit den aktuelleren vergleichen.

Eine ausführliche Beschreibung der neuen Methodologie von 2012 finden Sie hier (englisch).

Nein. Sofern nicht anders angegeben, unterliegt der Inhalt von Transparency International einer Creative Commons Attribution-NoDerivs 4.0-Lizenz. Dies bedeutet, dass Sie unsere Inhalte nutzen können, solange Sie die Bedingungen in der Lizenz einhalten. Dafür müssen Sie Transparency International als Quelle nennen und wie folgt auf unser Material verweisen:

INHALT (JAHR) von Transparency International ist unter CC-BY-ND 4.0 lizenziert.

Bitte verlinken Sie auf den Transparency-Inhalt unter dem oben genannten INHALT (JAHR).

Das Attribut "NoDerivs" bedeutet, dass es nicht erlaubt ist, den Inhalt unter der genannten Lizenz neu zusammen zu stellen oder zu verändern.

Nein, aufgrund einer Änderung unserer Methodik im Jahr 2012 können die Ergebnisse von vor diesem Jahr nicht verglichen werden. Nur die CPI-Ergebnisse ab 2012 können verglichen werden.

Ja. Durch unseren Prozess der Neuskalierung werden alle Quellen näher an den globalen Mittelwert und die Standardabweichung des Ausgangswerts von 2012 gebracht, um einen zeitübergreifenden Vergleich zu ermöglichen. Eine vollständige Erläuterung des Rescaling-Prozesses finden Sie in den Technischen methodischen Hinweisen (englisch).

Der CPI ist ein zusammengesetzter Indikator, wobei pro Land mindestens drei Quellen zur Berechnung des Werts verwendet werden. Für einige Länder ergeben die Quellen sehr ähnliche Bewertungen, für andere Länder eine größere Bandbreite. Wir weisen diesen Unterschied über die Angabe der Standardabweichung und der oberen und unteren Grenzen für die Vertrauensintervalle aus. Länder, die von den Quellen ähnliche Bewertungen erhalten, weisen eine kleinere Standardabweichung auf. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Änderung des CPI-Werts um ein oder zwei Punkte statistisch signifikant wäre. Statistisch signifikante Änderungen sind in der Rangliste der statistisch signifikanten Veränderungen gekennzeichnet.

Nein. Der CPI beschränkt sich darauf, die Wahrnehmung des Ausmaßes von Korruption im öffentlichen Sektor aus der Perspektive von Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern sowie Länderexpertinnen und -experten zu erfassen. Um diese Sichtweise zu ergänzen und weitere Aspekte der Korruption zu erfassen, führt Transparency International eine Reihe von qualitativen und quantitativen Untersuchungen zu Korruption durch. Dies geschieht einerseits auf internationaler Ebene seitens des Internationalen Sekretariats und andererseits auf nationaler Ebene seitens der nationalen Chapter, die in über 100 Ländern tätig sind.

Neben dem Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht Transparency International eine Reihe weiterer globaler, regionaler und sektoraler Untersuchungen. Diese finden Sie auf der Webseite von Transparency International.

Seit 2018 verwendet Transparency International einen überarbeiteten Ansatz zur Berechnung von Standardfehlern und Effektstärke, der auf Empfehlungen der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission basiert. Statistisch signifikante Veränderungen werden anhand der Effektstärke, der Standardabweichung und der Anzahl der verwendeten Quellen für jedes Land berechnet. Änderungen der CPI-Werte werden unter Verwendung eines 90-prozentigen Vertrauensintervalls als statistisch signifikant angesehen. Eine vollständige Erklärung einschließlich aller Formeln finden Sie in den Technischen methodischen Hinweisen (englisch).

Die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission hat eine unabhängige Prüfung des CPI 2017 und seiner Methodik durchgeführt. Die gleiche Prüfung wurde 2012 nach der Einführung einer neuen Methodik für die Berechnung des CPI durchgeführt. Beide Prüfungen ergaben, dass der CPI konzeptionell und statistisch kohärent ist und eine ausgewogene Struktur aufweist.