CPI

Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ)

Übersetzung der „Frequently Asked Questions“ von Transparency International

Der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency International listet Länder nach dem Grad der im öffentlichen Sektor wahrgenommenen Korruption auf. Es ist ein zusammengesetzter Index aus Umfragen und Untersuchungen, die auf korruptionsbezogenen Daten beruhen, welche von einer Reihe unabhängiger und namhafter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator.

Der CPI 2017 stützt sich auf 13 Datenquellen von 12 unabhängigen Institutionen, die sich auf die Analyse von Regierungsführung und des Wirtschaftsklimas spezialisiert haben. Die Informationsquellen für den CPI 2017 basieren auf Daten, die in den letzten zwei Jahren gesammelt wurden. Der CPI umfasst nur Quellen, die die Expertenwahrnehmung von Korruption im öffentlichen Sektor messen. Transparency International prüft die Methodik jeder Datenquelle eingehend, um sicherzustellen, dass die verwendeten Quellen die Qualitätsstandards von Transparency International erfüllen. Eine vollständige Übersicht der Datenquellen, der Gruppe von Befragten und der gestellten Fragen finden Sie im „CPI sources description document“.

Folgende Eigenschaften zeichnen den CPI als aussagekräftigen Indikator für Regierungsführung aus:

  1. Der CPI umfasst mehr Länder als jede der einzelnen Quellen.
  2. Der CPI ist zuverlässiger als jede einzelne Quelle, da er eventuelle Fehler bereinigt, indem er den Durchschnitt von mindestens 3 und bis zu 13 verschiedenen Quellen berücksichtigt.
  3. Der CPI mit seiner Skala von 0 bis 100 kann zwischen wahrgenommenen Korruptionsniveaus differenzierter unterscheiden als Quellen, die beispielsweise eine Skala von 1 bis 7 oder 1 bis 10 haben, wobei jedem Land eine ganze Zahl zugewiesen wird.
  4. Da die zugrundeliegenden CPI-Quellen unterschiedliche Ausprägungen und Erscheinungsformen von Korruption im öffentlichen Sektor bewerten, gelingt es dem CPI, verschiedene Aspekte von Korruption in einen Indikator zu integrieren.

Korruption geht normalerweise mit illegalen Vorgängen einher, die nur durch Skandale, polizeiliche oder strafrechtliche Ermittlungen ans Licht kommen. Während Forscherinnen und Forscher aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Regierungen Fortschritte bei der objektiven Messung von Korruption in bestimmten Sektoren gemacht haben, gibt es bis heute keinen Indikator, der das Korruptionsniveau objektiv und vollständig misst. Die Quellen und Umfragen, aus denen der CPI besteht, stellen den Befragten Fragen, die auf sorgfältig kalibrierten Fragebögen basieren. Eine Übersicht aller Quellen, Umfragen und gestellten Fragen finden Sie hier. Der CPI enthält fundierte Ansichten relevanter Interessengruppen, die im Allgemeinen stark mit objektiven Indikatoren korrelieren, beispielsweise die Erfahrungen mit Bestechung von Bürgerinnen und Bürgern, wie sie im Globalen Korruptionsbarometer erfasst werden.

Damit ein Land in die Rangliste aufgenommen wird, müssen drei Datenquellen vorliegen. Wenn ein Land nicht in der Rangliste vertreten ist, liegt es daran, dass nicht ausreichend Umfrageergebnisse für das Land verfügbar waren. Es bedeutet jedoch nicht, dass das Land korruptionsfrei ist. In diesem Jahr wurden 180 Länder und Territorium in den Index aufgenommen, vier mehr als im Jahr 2016. Im Vergleich zum CPI 2016 sind Äquatorialguinea, Seychellen, Swasiland und Vanuatu hinzugekommen.

Der Punktwert eines Landes gibt das wahrgenommene Korruptionsniveau im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0 bis 100 an. 0 bedeutet, dass der Sektor in dem Land als sehr korrupt wahrgenommen wird. 100 bedeutet, dass er als sehr integer wahrgenommen wird. Der Rang eines Landes spiegelt die Position im Vergleich zu anderen Ländern wider. Der Rang kann sich auch dadurch ändern, dass sich die Anzahl der im Index erfassten Länder geändert hat.

Die dem CPI zugrundeliegenden Quellen erfassen folgende Korruptionsaspekte:

  • Bestechung
  • Entwendung von öffentlichen Mitteln
  • Missbrauch öffentlicher Ämter für private Zwecke durch Beamtinnen und Beamte ohne Konsequenzen
  • Fähigkeit von Regierungen, Korruption einzudämmen und wirksame Integritätsmechanismen im öffentlichen Sektor durchzusetzen
  • (Übermäßige) Bürokratie, die die Einfallstore für Korruption erhöhen könnte
  • Leistungsorientierte versus nepotistische Ernennungen im öffentlichen Dienst
  • Effektive Strafverfolgung gegenüber korrupten Beamtinnen und Beamten
  • Angemessene Gesetze zur Finanztransparenz und Vermeidung von Interessenkonflikten für Amtsträgerinnen und Amtsträger
  • Rechtsschutz für Whistleblower, Journalistinnen und Journalisten sowie Ermittlerinnen und Ermittler bei Anzeige von Bestechung und Korruption
  • Vereinnahmung des Staates durch bestimmte Interessengruppen
  • Zugang der Zivilgesellschaft zu Informationen über öffentliche Angelegenheiten

Eine vollständige Übersicht der Datenquellen, der Gruppe von Befragten und der gestellten Fragen finden Sie im „CPI sources description document“.

Die dem CPI zugrundeliegenden Quellen erfassen folgende Korruptionsaspekte nicht:

  • Korruptionswahrnehmung und Korruptionserfahrungen von Bürgerinnen und Bürger
  • Steuerbetrug
  • Illegale Finanzströme
  • Personen in Schlüsselpositionen (Anwältinnen und Anwälte, Buchhalterinnen und Buchhalter, Finanzberatungen usw.)
  • Geldwäsche
  • Korruption im privaten Sektor
  • Schattenwirtschaft und Märkte

Nein. Der CPI ist ein Indikator für die Wahrnehmung von Korruption im öffentlichen Sektor, das heißt im Bereich von Politik und Verwaltung. Er trifft keine Aussagen über das Korruptionsniveau eines Landes, deren Gesellschaft, seiner Politik oder Aktivitäten im privaten Sektor. Die Bürgerinnen und Bürger der Länder am unteren Ende des CPI zeigen sich in der Regel ebenso besorgt über Korruption, wie die Öffentlichkeit in den Ländern, die gute Werte erreichen. Außerdem ist das Land mit dem schlechtesten Punktwert nur das Land, in dem der öffentliche Sektor am korruptesten unter den im Index vertretenden Ländern wahrgenommen wird. Der CPI gibt keine Informationen über Länder, die der Index nicht umfasst.

Ja. 2012 wurde mit der Überarbeitung der Methodologie zur Berechnung des CPI der Bewertungsbereich von 0 bis 100 eingeführt. Mit Hilfe dieser standardisierten Bewertung lassen sich die Daten verschiedener Jahre vergleichen. Da die neue Methodik erstmals im CPI 2012 angewendet wurde, lassen sich Daten der älteren Indizes jedoch nicht mit den Ergebnissen der Jahre 2013 und 2014 vergleichen. Im Jahr 2016 wurde darüber hinaus eine neue Datenquelle miteinbezogen. Die jeweiligen Punktzahlen der zugrundeliegenden Datenquellen von 2016 sind daher nicht vergleichbar mit denen der vorhergehenden Jahre. Eine ausführliche Beschreibung der neuen Methodologie finden Sie hier:
Corruption Perceptions Index – An updated Methodology for 2012.

Nein. Sofern nicht anders angegeben, unterliegt der Inhalt von Transparency International einer Creative Commons Attribution-NoDerivs 4.0-Lizenz. Dies bedeutet, dass Sie unsere Inhalte nutzen können, solange Sie die Bedingungen in der Lizenz einhalten. Dafür müssen Sie Transparency International als Quelle nennen und wie folgt auf unser Material verweisen:

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Der CPI ist ein zusammengesetzter Indikator, wobei pro Land mindestens drei Quellen zur Berechnung des CPI-Werts verwendet werden. Für einige Länder ergeben die Quellen sehr ähnliche Bewertungen, für andere Länder eine größere Bandbreite. Wir weisen diesen Unterschied über die Angabe der Standardabweichung und der oberen und unteren Grenzen für die Vertrauensintervalle aus. Länder, die von den Quellen ähnliche Bewertungen erhalten, weisen eine kleinere Standardabweichung auf. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Änderung des CPI-Werts um ein oder zwei Punkte statistisch signifikant wäre.

Nein. Der CPI beschränkt sich darauf, die Wahrnehmung zum Ausmaß von Korruption im öffentlichen Sektor aus der Perspektive von Geschäftsleuten sowie Länderexpertinnen und -experten zu erfassen. Um diese Sichtweise zu ergänzen und weitere Aspekte der Korruption zu erfassen, führt Transparency International eine Reihe von qualitativen und quantitativen Untersuchungen zu Korruption durch. Dies geschieht einerseits auf internationaler Ebene seitens des Internationalen Sekretariats und andererseits auf nationaler Ebene seitens der nationalen Chapter, die in über 100 Ländern eigenständig tätig sind.

Neben dem Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht Transparency International:

  • Globales Korruptionsbarometer (Global Corruption Barometer, GCB): Das GCB misst die Wahrnehmung von Korruption in der Bevölkerung. Dabei handelt es sich um eine repräsentative weltweite Befragung. Das aktuelle GCB finden Sie hier.
  • Globaler Korruptionsbericht (Global Corruption Report, GCR: Dieser themenspezifische Bericht vertieft ein jeweiliges Schwerpunktthema. Er setzt sich aus Expertenuntersuchungen und Analysen sowie aus Fallstudien zusammen. Die Reihe der Berichte zu Themen wie Judikative und Bildungswesen finden Sie hier.
  • Nationale Integritätsstudien (National Integrity System assessments, NIS): Hierbei handelt es sich um eine Reihe von national durchgeführten Studien. Sie stellen eine umfassende Bewertung der Stärken und Schwächen der wichtigsten Institutionen für Regierungsführung und Integrität eines Landes dar (Exekutive, Legislative, Judikative etc.). Mehr Informationen über das National Integrity System-Modell finden Sie hier.
  • Transparency in Corporate Reporting (TRAC): Diese Studienreihe untersucht die Transparenz der Berichterstattung über die Antikorruptionsmaßnahmen der weltweit größten Unternehmen. Weitere Informationen finden Sie hier.