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Transparency International warnt vor Korruptionsrisiken im Kontext der Corona-Pandemie

Berlin, 31.03.2020

© Martin Sanchez / Unsplash

Transparency International hat Korruption als eine Schwachstelle bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie bezeichnet und Empfehlungen zu Präventionsmaßnahmen formuliert. Korruption schwächt Gesundheitssysteme bereits unter normalen Bedingungen, in Krisensituationen können korrupte Akteure die Unsicherheiten und unklare Lage umso mehr ausnutzen. Daher ist es wichtig, Risiken für Korruption früh zu erkennen und einzudämmen, um die internationale Reaktion auf die Coronakrise zu stärken und den vielen erkrankten Personen die bestmögliche Pflege zukommen zu lassen.

Ein hohes Risiko besteht generell im Bereich Beschaffung, im aktuellen Kontext beispielsweise bei Medikamenten und Sanitätsartikeln. In der EU beziehen sich 28 prozent der Korruptionsfälle im Gesundheitswesen auf die Beschaffung von medizinischen Geräten. Offene und transparente Vertragsprozesse könnten Preistreiberei vermindern, damit Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten.

Zudem sind transparente, nachvollziehbare Prozesse mit Blick auf den hohen Einsatz von Steuergeldern zur Förderung der Erforschung des Virus sowie zur Abdämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Krise nötig. Entscheidungen der Regierungen weltweit mit Blick auf Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit müssen unabhängig vom Einfluss privater oder politischer Partikularinteressen getroffen werden.

Darüber hinaus sollten die Ergebnisse klinischer Studien transparent gemacht und international geteilt werden, damit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit gemeinsam an Lösungen arbeiten können. Ebenso wichtig ist die Verhinderung der Verbreitung von Fehlinformationen, der Schutz von Hinweisgebern sowie Präventionsmaßnahmen für bei Korruptionsrisiken in Krankenhäusern und Gesundheitszentren.