Aktuelles
Pressemitteilung Sport

Transparency Deutschland fordert Neuorientierung der Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen

Spekulationen über baldige deutsche Bewerbung für die Spiele 2032 beenden

02.04.2020

© Tom Grimbert / Unsplash

Transparency Deutschland fordert nach der Verschiebung der UEFA EURO 2020 sowie der Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 auf das Jahr 2021 eine Neubewertung der Voraussetzungen und Ziele der „Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen“. Ein Grobkonzept für die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) in Auftrag gegebene Strategie liegt seit Anfang des Jahres vor.

Dazu erklärt Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland:

„Angesichts der zu erwartenden gravierenden humanitären und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie stellt sich die Frage nach einer Reform internationaler Sportgroßveranstaltungen noch dringlicher als zuvor. Ziel muss die konsequente Ausrichtung an Transparenz, Good Governance, Menschenrechten, Umwelt- und Ressourcenschutz in internationaler Solidarität und Kooperation sein. Die weltweit anerkannten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) müssten die Grundlage für eine zeitgemäße Interpretation der Olympischen Idee im 21. Jahrhundert bilden – so kann der Sport seinen Beitrag zur globalen Krisenbewältigung leisten.“

Die Erarbeitung der Strategie sollte Anstöße für eine Neukonzeption Olympischer und Paralympischer Spiele sowie für die Überarbeitung und mögliche Entzerrung des internationalen Sportkalenders geben. Für Sportgroßveranstaltungen in Deutschland muss die Beteiligung aller relevanten Interessengruppen, insbesondere der Athletinnen und Athleten sowie der Bevölkerung an wesentlichen Entscheidungen gewährleistet werden. Das setzt Transparenz über die Finanzierungsgrundlagen voraus. 

Sylvia Schenk stellt fest:

„Erst nach Fertigstellung der Strategie kann in einem transparenten Verfahren die Debatte um eine deutsche Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele beginnen. Die Spekulationen über eine baldige deutsche Bewerbung für die Spiele 2032 sind zu beenden – die Menschen haben andere Sorgen als eine Fortsetzung der laufenden Kampagne in Nordrhein-Westfalen.“

Das Grobkonzept soll nach den bisherigen Planungen von DOSB und BMI in zwei Fachtagungen im Juni und November 2020 diskutiert und ab Dezember 2020 finalisiert werden.

Kontakt

Sylvia Schenk
Leiterin der Arbeitsgruppe Sport

Dr. Angela Reitmaier
Vorstandsmitglied

Sylvia Schwab
Pressesprecherin

presse@transparency.de