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Pressemitteilung Sport

Transparency Deutschland hofft auf Transparenz und das Ende verkrusteter Strukturen durch neue Staatsministerin

Berlin, 28.04.2025 – Die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland (TI-D) begrüßt, dass die Bundestagsabgeordnete, Kultur- und Medienpolitikerin Dr. Christiane Schenderlein die erste Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Kanzleramt werden soll.

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"Der Sport in Deutschland schmort meist zu sehr im eigenen Saft, deshalb tut ein Blick von außen gut! Eine von vergangenen Diskussionen unbelastete Staatsministerin ist am besten geeignet, verkrustete Strukturen in Frage zu stellen." sagt die Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von TI-D, Sylvia Schenk.

 

"Insbesondere für die Olympiabewerbung brauchen wir jemanden in politischer Verantwortung, der die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bislang sträflich vernachlässigte breite gesellschaftliche Verankerung und Einbindung von Stakeholdern glaubwürdig befördern kann."

Eine unvoreingenommene Herangehensweise an die Herausforderungen im Sport verlangt mehr Transparenz als bisher. Das gilt vor allem für die Olympiabewerbung, wo unklar ist, nach welchen Kriterien der DOSB die von den Bewerberstädten bis 31. Mai 2025 zu präsentierende Beantwortung des Fragenkatalogs prüft. Eine realistische Darstellung der internationalen Bewerbungsbedingungen sowie die frühzeitige Einbindung der lokalen Bevölkerung und der Menschen bundesweit fehlen bislang. Insbesondere in den Bewerberstädten ist zudem offenzulegen, welche Anforderungen an Klimaschutz, Resilienz, Urbanität und Mobilität in den 40er Jahren für die Infrastruktur einer Olympiastadt tatsächlich zu erwarten sind.

Unabhängig von der Olympiabewerbung muss Klarheit über die finanzielle Absicherung der für den Breitensport nötigen Sportstätten über die vorgesehene 1 Milliarde EURO für den Zeitraum bis 2029 hinaus trotz der aktuellen Finanzprobleme dargelegt werden. Transparenz ist auch nötig hinsichtlich der Frage, wie die erneute Spitzensportreform endlich mit der notwendigen Debatte um die Stellung des Leistungssports in der Gesellschaft verbunden und dann auch tatsächlich konsequent umgesetzt wird.

Dazu Sylvia Schenk abschließend:

"Vor allem interessiert uns, welche Rolle Good Governance und die Prävention der in der Koalitionsvereinbarung nicht erwähnten Wettbewerbsmanipulation bei der künftigen Förderung der Spitzenverbände spielen. Auf die neue Staatsministerin wartet angesichts bisheriger Versäumnisse und des Reformstaus im Sport viel Arbeit."

Kontakt

Sylvia Schenk, Leitung AG Sport
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