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Pressemitteilung Sport

Mehr Transparenz bei der Bewerbung um die EURO 2024

Transparency Deutschland legt Grundsatzkatalog vor

Berlin, 22.09.2016

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e. V. erwartet vom Deutschen Fußball Bund (DFB), die Bewerbung um die EURO 2024 an höchsten Standards von Transparenz und Compliance auszurichten. Handlungsbedarf zeigen die Vorgänge um die Millionen-Zahlungen an Franz Beckenbauer im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Chef des Organisationskomitees für den FIFA World Cup 2006.

Transparency Deutschland hat Grundsätze einer transparenten Bewerbung entwickelt, die von einer bundesweiten Beteiligung aller Interessengruppen, über die Verankerung eines Ethik Codes, bis hin zu transparenter Finanzierung und Vergabe reichen. Als Voraussetzung für die Glaubwürdigkeit des DFB wird auch dessen eigenes Compliance-System angesprochen. Mit dem DFB wurden diese Erwartungen am 22. August 2016 besprochen, einen weitergehenden Austausch hat der DFB zugesagt.

„Wir erwarten, dass der DFB jetzt mit seiner Bewerbung ein klares Signal setzt und international eine Vorreiterrolle einnimmt“, sagt Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland. Der DFB und die Bewerbungsgesellschaft für die EURO 2024 müssen sich auch dazu bekennen, die international anerkannten Menschenrechte und Arbeitsnormen zu respektieren und diese z. B. in Verträgen mit Sponsoren festzuhalten.

Offenlegung von Interessenkonflikten und transparentes Lobbying notwendig

Transparency Deutschland spricht sich für Richtlinien zum Umgang mit Interessenkonflikten und Zuwendungen aller Art, insbesondere Geschenken und Einladungen, aus.

Zudem müssen das Budget, getrennt nach Bewerbungs- und Organisationsphase, sowie die Auswirkungen der Veranstaltung auf die Umwelt und die soziale Situation in den Spielorten transparent dargestellt werden. Entscheidend ist ein verantwortliches, transparentes Lobbying sowohl des DFB im internationalen Bewerbungsprozess, als auch der Städte in Deutschland, die EM-Spiele austragen möchten.

Akzeptanz durch Beteiligung der Menschen vor Ort

Transparency Deutschland ist nach den Erfahrungen mit der gescheiterten Olympia-Bewerbung von Hamburg überzeugt, dass nur eine frühzeitige und systematische Einbindung der unterschiedlichen Interessengruppen sowie der Öffentlichkeit breite Akzeptanz herstellt. Peter Conze, Vorstandsmitglied von Transparency: „Die Euro 2024 soll in erster Linie den Menschen in diesem Land dienen und aufzeigen, wie unter den heutigen Anforderungen Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung in einem demokratischen Staat bei einer derartigen Großveranstaltung gewährleistet werden können.“

Die Grundsätze finden Sie hier.

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Sylvia Schenk
Leiterin der Arbeitsgruppe Sport

Peter Conze
Vorstandsmitglied

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