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Konsequenzen aus Hamburger Ticket-Affäre nötig

Hamburg, 15.03.2019

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Aus Sicht von Transparency Deutschland zeigt die Affäre um die Vergabe von Gratis- und Vorzugstickets für das Rolling-Stones-Konzert 2017 in Hamburg, dass es mehr Transparenz sowie einer nachhaltigen Sensibilisierung zum Thema Korruption bedarf.

Dazu betont Helena Peltonen Gassmann, Leiterin der Regionalgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein von Transparency Deutschland:

„Die Affäre um die Tickets für das Rolling-Stones-Konzert nimmt Ausmaße an, die mehr als nachdenklich machen müssen. Offenbar fehlt es in Politik und Verwaltung auf breiter Front an Bewusstsein, wie man mit anvertrauter Macht umgehen sollte. Hier müssen Senat und Bürgerschaft gleichermaßen für ein nachhaltiges Wachrütteln sorgen. Ein Verhaltenskodex und entsprechende Schulungen zu geltenden Vorschriften scheinen zur weiteren Sensibilisierung dringend notwendig zu sein. Das öffentliche Interesse gebietet, dass der Vertrag zwischen öffentlicher Hand und Konzertveranstalter veröffentlicht wird – wie es das Hamburger Transparenzgesetz auch verlangt.“

Hintergrund

Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, Staatsrätinnen und -räte und Abgeordnete sollen für das Rolling-Stones-Konzert 2017 über 100 Gratis- und 300 Vorzugskaufkarten erhalten haben. Im Zuge der sogenannten Ticket-Affäre soll die Staatsanwaltschaft laut Medienberichten bereits fünf Anklagen erhoben haben. Im Raum steht der Verdacht der Vorteilsnahme, der Bestechlichkeit sowie der Verleitung zu Straftaten. Die Staatsanwaltschaft soll außerdem gegen mehr als 20 städtische Bedienstete sowie Mitarbeitende des Konzertveranstalters ermitteln.