Freikarten-Affäre in Hamburg: „Es wird viel über Korruption geredet, aber zu wenig dagegen getan“

Angesichts der Hamburger Freikarten-Affäre, bei der Spitzenbeamte Eintrittskarten für ein Rolling-Stones-Konzert angenommen haben sollen, spricht der ehemalige Staatsanwalt Wolfgang Schaupensteiner im zeit.de-Interview über die Grenzen der deutschen Antikorruptions-Gesetzgebung. Laut Schaupensteiner mangele es an einer konkreten Wertgrenze, bis zu der Geschenke angenommen werden dürfen sowie an einer effektiven internen Kontrolle in allen Compliance-Bereichen. Während Schaupensteiner einen Rückgang der sogenannten „Alltagskorruption“ (petty corruption) beobachte, mache er sich bei schweren Korruptionsfällen keine Illusionen: Sobald es um handfeste wirtschaftliche Vorteile gehe, komme es noch immer zu Korruption.