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Eine Burg und ihr Geheimnis

Gesellschafter der Burg Vogelsang sind „Heimlichtuer des Monats“

Köln, 17.03.2016

Das Bündnis „NRW blickt durch“ hat die Gesellschafter der Burg Vogelsang zu „Heimlichtuern des Monats“ ernannt. Grund für die Negativ-Auszeichnung der Initiative aus Bund der Steuerzahler, Mehr Demokratie, NABU und der Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland ist die Verheimlichung des Gehalts des zweiten Geschäftsführers des Ausstellungs- und Bildungszentrums in der Eifel. „Das Gehalt ist nicht in den öffentlich genannten Baukosten von 8,1 Millionen Euro enthalten. Die wahren Kosten des Bauprojektes werden also verschleiert, die Öffentlichkeit wird nicht vollständig informiert“, kritisiert Heinz Wirz, Landesvorsitzender des Bundes der Steuerzahler.

Ende 2015 hatten der Aufsichtsrat der sieben Gesellschafter von Burg Vogelsang, darunter unter anderem der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Kreis Euskirchen, beschlossen, einen zweiten Geschäftsführer einzustellen. Dieser soll dafür sorgen, dass es mit dem Umbau der Burg Vogelsang in ein Besucherzentrum, ein NS-Dokumentationszentrum und eine Nationalpark-Ausstellung voran geht. Das Bauprojekt sollte ursprünglich rund 35 Millionen Euro kosten. Als man merkte, dass das Geld nicht reicht, wurde das Bauprojekt um mindestens vier Millionen Euro zusammengestrichen. Schließlich stiegen die Mehrkosten auf 3,4 Millionen Euro. Jetzt sind es mehr als acht Millionen Euro.


Doch die Kosten sind höher als bekannt ist. Der LVR antwortete auf eine Anfrage des Bundes der Steuerzahler, dass zu den Personalkosten keine Angaben gemacht werden könnten. Zwischen der Rosenbaum Nagy Unternehmensberatung, die den zweiten Geschäftsführer stellt und der Vogelsang ip als Träger der Burg Vogelsang sei ein Dienstleistungsvertrag geschlossen worden, dessen Inhalt der Vertraulichkeit unterliege. In den Umbaukosten von 8,1 Millionen Euro sind die Personalkosten nach Aussagen des LVR nicht enthalten. Doch auch diese ungeplanten Personalkosten gehören zu den zusätzlichen Kosten des Projektes Vogelsang.


Das Bündnis „NRW blickt durch“ fordert deshalb ein Transparenzgesetz, das Bürgern einen umfassenden und unkomplizierten Zugang zu Informationen aus Politik und Verwaltungen und damit auch zu Gehältern leitender Angestellter öffentlicher Einrichtungen gewährt.

Mehr Informationen: www.nrw-blickt-durch.de.

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