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DOSB und DFB: Heftige Erschütterungen im deutschen Sport

Berlin, 17.06.2021

© Wesley Tingey / Unsplash

Sowohl der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) als auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) werden derzeit heftig erschüttert. Nach der sogenannten Briefaffäre hat das DOSB-Präsidium nun vorgezogene Neuwahlen beschlossen. Alfons Hörmann wird sein Amt als DOSB-Präsident aufgeben und nicht für die vorgezogenen Neuwahlen auf der Mitgliederversammlung im Dezember kandidieren. Zuvor hatte die Ethikkommission, die die anonymen Vorwürfe von Mitarbeitenden in der Briefaffäre untersucht hatte, Neuwahlen empfohlen.

Zur Situation im DOSB erklärt Nicole Espey, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport:

„Wir begrüßen die Entscheidung des DOSB-Präsidiums, vorgezogene Neuwahlen durchzuführen. Dieser Beschluss und die Entscheidung von DOSB-Präsident Alfons Hörmann, nicht erneut zu kandidieren, öffnen den Weg für den erforderlichen Neustart im deutschen Sport. Mit Blick auf Tokio muss der DOSB jetzt jedoch konsequent sein: Die im In- und Ausland diskreditierten Führungspersonen sollten die deutsche Olympiamannschaft dort nicht mehr repräsentieren.“

Beim DFB sorgte die Wahl der Personalberaterin Irina Kummert zur Vorsitzenden der Ethikkommission beim Deutschen Fußball-Bunde (DFB) durch das DFB-Präsidium für einen Paukenschlag: Die restlichen Mitglieder der Kommission haben ihren Rücktritt erklärt und schwere Vorwürfe erhoben. Das Gremium ist nun handlungsunfähig.

Zur Situation im DFB erklärt Sylvia Schenk, Sportexpertin:

„Der DFB zerlegt sich selbst weiterhin in einem Maß, das nur noch Ungläubigkeit hinterlässt. Ein grundlegender personeller und struktureller Reset ist unausweichlich. Der Rücktritt von drei der bisherigen Mitglieder der Ethik-Kommission des DFB ist konsequent. Er stellt einen Offenbarungseid für die Governance des DFB insgesamt dar. Neue Mitglieder der Ethik-Kommission dürfen jetzt nicht satzungswidrig durch das Präsidium bestimmt werden.“

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