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Bundeslagebild Korruption 2018

Berlin, 18.10.2019

© Christian Dubovan / Unsplash

Laut Bundeslagebild Korruption 2018 des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden im Jahr 2018 insgesamt 3.804 Korruptionsstraftaten polizeilich registriert. Das bedeutet einen Rückgang von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hingegen stieg die Anzahl derjenigen Verdächtigen, die Geschenke oder Geld angenommen haben sollen. Laut dem BKA-Bericht befinden sich unter den Verdächtigen besonders häufig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die als Gegenleistung für Präsente Aufträge vergeben haben sollen. Der durch die Bestechungsvorfälle entstandene Schaden beläuft sich schätzungsweise auf 121 Millionen Euro, was im Vergleich zum Schnitt der vergangenen fünf Jahre einen deutlichen Rückgang darstellt.

Diese Zahlen müssen jedoch im Kontext betrachtet werden: Ermittlerinnen und Ermittler gehen davon aus, dass nur ein Bruchteil aller begangenen Korruptionsstraftaten polizeilich bekannt wird und folglich ein großes Dunkelfeld besteht. Konkrete Aussagen über das tatsächliche Ausmaß und die Folgen der Korruptionsfälle in Deutschland lassen sich daher nur bedingt treffen. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass die erfassten monetären Schäden das gesamte Ausmaß des durch Korruption hervorgerufenen Schadens nur eingeschränkt wiedergeben. Denn insbesondere immaterielle Schäden wie der Verlust des Vertrauens der Bürgerinnen und Bürger in die Integrität der Wirtschaft oder des Staates sind nicht messbar.